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Das Dachdecker- handwerk

Die Schule ist beendet, vielleicht auch ein Abitur in der Tasche, und nun? Wünsche gibt es so viele: Hoch hinaus soll es gehen; gute Aussichten will man haben; bei guten Aufstiegschancen sicher stehen, doch auch eine Prise Nervenkitzel soll dabei sein; und Sport? Ja, gerne! Alles, während man im coolen Outfit auffällig gut aussieht und dann noch vom erstenTag an Geld verdient. Gibt es so ein Studium? Nein! Aber so einen Ausbildungsberuf, den gibt es: Das Dachdeckerhandwerk.

Warum gerade im Handwerk und hier besonders im Dachdeckerhandwerk beste Chancen für Berufsstarter*innen zu erwarten sind, erklärt Jan Juraschek vom Landesinnungs-verband des Dachdeckerhandwerks Schleswig-Holstein so: „Dachdecker*innen sind gefragte Arbeitskräfte, deren Job sicherer ist, als manch ein Arbeitsplatz am Schreibtisch. Wenn es ins Dach hineinregnet, hilft auch der beste Arzt nicht.“ „2,9 Millionen Studierende im Wintersemester 2020/21 an deutschen Hochschulen stehen 363.000 Auszubildende im Handwerk gegenüber“ erläutert Jan Juraschek weiter, „Da muss sich niemand wundern, wenn Dachdecker*innen immer gefragter werden.“ Als Alternative für eine berufliche Zukunft in einem von Jungakademiker*innen überschwemmten Arbeitsmarkt empfiehlt er daher eine Ausbildung im Handwerk – oder genauer gesagt im Dachdeckerhandwerk. Dass es in dieser Ausbildung nicht nur ums Ziegelauflegen auf Dächern geht, verkennen immer noch viele Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen. „Du hast Abitur und du willst Dachdecker*in werden?“, so die häufig wegen Unkenntnis gestellte Frage. Denn, wie vielfältig dieser Beruf ist und welche Perspektiven dieser auf der (Karriere-) Leiter bietet, das wissen viele nicht. Und, da in der Marktwirtschaft bekanntlich Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, müssen sich weder Auszubildende noch Gesell*innen mit ihrem Einkommen vor Studierenden oder frisch gebackenen Akademiker*innen verstecken.


Um Karriere zu machen, braucht es kein Studium. Fachkräfte für eine nach oben offene Karriereleiter gesucht!


Die Herausforderungen für die Dachprofis sind vielschichtig. Natürlich gehört das traditionelle Ziegelauflegen nach wie vor zum „Fachgewerk für die gesamte Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik“, aber die Verwendung modernster Technik wie die Arbeit mit Drohnen eben auch. Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit liegt in Zeiten steigender Kosten von Rohstoffen außerdem auf der energetischen Optimierung von Gebäuden, dazu zählt die Installation von Solaranlagen auf dem Dach genauso wie ein hinterlüftetes Fassadensystem für den Wärme- und Witterungsschutz. Dachdecker*innen können als Expert*in- nen für ökologisches Bauen unter anderem auch Gründächer gestalten, die wie eine natürliche Klimaanlage wirken und als Minibiotope Schmetterlingen, Bienen und vielen anderen Insekten als Lebensraum und so dem vom Umweltschutz gewünschten Schutz der Artenvielfalt dienen. Der Sanierungsbedarf und der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum sind ungebrochen hoch. Da ist ein ausgebautes oder gar aufgesetztes Dachgeschoss immer Sache eines Dachprofis.

All dies sind gute Gründe, bei der Berufswahl das Dachdeckerhandwerk näher zu betrachten.

Die beste Möglichkeit, die Vielfalt dieses Berufs kennenzulernen, ist, bei einem Praktikum mal die Höhenluft des Dach- deckerhandwerks zu schnuppern. Aber Vorsicht: Es besteht durchaus „Suchtgefahr“, wie der Dachdeckermeister Andreas Bente aus Bordesholm schmunzelnd meint. Auch, wenn ein Praktikum bei einem Dachdeckerbetrieb natürlich nicht gleich am ersten Tag auf dem Hochhausdach startet, ist für viele die „Erstbesteigung“ eines Hausdaches durchaus beeindruckend. Dachdecker*innen sind echte Hand- und Kopfwerker*innen. Denn ganz gleich, an welchem Bauteil des Hauses Dachdecker*innen gerade arbeiten: Sie befassen sich immer mit einem Unikat. Und das muss so individuell bearbeitet wie vorab berechnet werden. Übrigens entscheiden sich auch immer mehr junge Frauen für dieses Handwerk „ganz oben“. Und für so manche Dachdecker-Meisterinnen oder Dachdecker-Meister war die Ausbildung der erste Schritt zum späteren Architektur- oder Ingenieurstudium oder führte auch zur Gründung des eigenen Betriebes. Denn viele etablierte Dachdeckerbetriebe suchen eine Nachfolge für ihr Unternehmen, wenn kein Familienmitglied oder auch geeignete Mitarbeitende selbiges nicht übernehmen möchten. Die Dachdecker-Karriere endet demzufolge eben nicht auf dem First der Dacheindeckung.

Praktikumsplätze bieten viele Dachdecker-Innungsbetriebe an.

 

Die Adressen dieser Unternehmen gibt es bei der regionalen Dachdecker-Innung oder beim: Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks S-H

Ansprechpartner: Herr Jan Juraschek

Holzkoppelweg 5 • 24118 Kiel Tel. 0431 / 547760 • www.dachdecker-sh.de

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