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Die Klaviatur der Farben

Farben sind Gefühle, Farben sind Herzschrittmacher, Farben sind Verkaufsargumente. Und sie sind die große Leidenschaft von Clemens Schönack und Ayhan Savasogan von Die2Maler. Ein Besuch im Farbenrausch. Ein tänzerisches Portrait auf dem Regenbogen.


Farbe ist Handwerk - ist Inspiration.

Nehmen Sie die kt.Color Farben von Dr. Katrin Trautwein, auf die wir später noch näher eingehen werden, und stellen Sie diese synthetisch hergestellten Farben gegenüber. Der Unterschied kommt dem zwischen einer glattgebügelten CD und einer guten Schallplatte nahe. Und wenn Sie diesem Ergebnis noch mal eine Live-Band gegenüberstellen, können Sie erahnen, was das Besondere an kt.Color Farben ist.“ Die feinsinnigen Eingangsworte von Clemens Schönack, Mitinhaber von Die2Maler, machen klar, der Beruf des Malers und Lackierers kann weit über die traditionellen Vorstellungen eines Laien hinausgehen. Das wird besonders im Slogan „Klare Farben, pure Materialien“ aus dem aktuellen Kiels Gute Adressen-Buch deutlich. Ein wahrlich klares Statement. Und die Vielschichtigkeit hinter diesen vier Wörtern imponiert.


Foto: Pepe Lange

Ganz so, wenn das Beispiel Musik noch einmal herhalten darf, wie eine Symphonie, die auf dem ersten Blick eingängig sein kann, aber in der Tiefe eine kunstvolle Verzahnung aus Noten und Partituren ist. Das Notenspiel will gelernt sein, aber die Verknüpfung bedarf ein hohes Maß an Kreativität, Ideen und Leidenschaft.

Die Parallelen zum Malerhandwerk sind offenkundig. Hier lernen die Auszubildenden in 3 Lehrjahren (verkürzt auch in 2 ½ Jahren) das Bemalen von Außen- und Innenwänden inklusive der korrekten Berechnung des Verhältnisses aus Wandfläche und erforderlicher Wandfarbe. Sie tapezieren, sie spachteln („Der Maurer macht Zentimeter, wir Millimeter.“), sie lackieren, sie spachteln Designböden und eignen sich theoretische und praktische Fähigkeiten in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb an. Doch ein vollausgebildeter Maler und Lackierer kann seine Fähigkeiten verketten, ergänzen, verknüpfen – einem simplen Raum eine neue Atmosphäre geben, eine neue Funktion, ein neues Leben. Da kann durch die Bearbeitung der Wände auch eine ganz neue Akustik erzeugt werden. „Wir hatten mal eine Kundin, die hat ihr Klavier von der Wohnstube in die Küche gestellt, nachdem diese durch unsere Arbeit eine deutlich bessere Akustik vorwies“, erinnert sich Aysan Savasogan. „Aber natürlich kann das Thema Raumakustik viel trivialer sein, wenn beispielsweise der Zahnarzt einen ruhigen Arbeitsplatz zum Arbeiten ohne die Geräusche aus dem Empfang benötigt. Auch in der Gastronomie kann diese zum Einsatz kommen. Wer möchte in einem großen oder kleinen Gastraum schon mitbekommen, was die Gäste drei Tische weiter erzählen?“

Bei all den Finessen, Handwerksgeschicke und dem Willen, nichts dem Zufall zu überlassen, mutet die Gründungsgeschichte von Die2Maler fast ein wenig ironisch an. „Eigentlich wollte ich gar kein Maler und Lackierer werden, sondern Tischler“, erzählt Ayhan Savasogan mit einem Lächeln. „Da ich keinen Ausbildungsplatz finden konnte, stöberte ich im Telefonbuch und fand die Firma von Clemens, die noch einen Auszubildenden suchte.

Kurzentschlossen rief ich an und bekam nach dem Bewerbungsgespräch den Ausbildungsplatz. Zum Glück hat er nicht zu genau auf mein Zeugnis geschaut“, schmunzelt Ayhan Clemens zu. „Na ja, in einem Handwerk sind die Noten schon wichtig, müssen aber nicht entscheidend sein. Wir achten bei unseren Auszubildenden natürlich auf Standards in Sachen Orthografie oder Eloquenz. Aber wichtig sind der Wille und die Begeisterung für den Beruf, die Persönlichkeit, die man jeden Tag mit einbringt. Deshalb vergeben wir eine Lehrstelle nur nach einem Praktikum“, wirft Clemens ein. Doch auch als Ayhan Savasogan die Lehrstelle sicher hatte, war die Gründung des heutigen Kiels Gute Adressen-Mitglieds noch in weiter Ferne. „Ich hatte 1988 meine Lehre bei Clemens begonnen und war 1991 schließlich frischgebackener Geselle. Schnell arbeitete ich mich vom Vorarbeiter zur rechten Hand von Clemens hoch. Doch ich stellte mir stets die Frage ,Das kann doch noch nicht alles gewesen sein?‘“, erklärt Ayhan Savasogan den Beginn seiner Karriere. „Und Ende 2005 war er weg. Ist gegangen. Das war natürlich ein Schlag für mich“, so Clemens Schönack über das Ausscheiden seines heutigen Partners. Doch der wollte in die eigene Selbstständigkeit treten, sich etwas Eigenes aufbauen. „Das war ein großes Wagnis, doch es zahlte sich aus. Meine Firma wuchs, die Mitarbeiterzahl stieg, die Aufträge wurden mehr. Doch die Freizeit blieb auf der Strecke. Ich bin 2006 Vater geworden, und als meine Frau mit unserem Kind alleine in den Urlaub fahren musste, weil bei mir die Arbeit nicht abnahm, fasste ich den Entschluss alle Aufträge zu verschieben und hinterherzufahren. Das war der Wendepunkt“, erläutert Ayhan. Beide trafen sich, schmiedeten Pläne und „feierten Mitte 2012 Verlobung“, wie es die Beiden nennen. „Ich bin durch Clemens groß geworden und vertraue ihm blind. Deshalb wollte ich auch nur mit ihm zusammenarbeiten. Wenn miteinander selbstständig, dann mit Clemens.“ Ein wahrlich klares Statement, dass die perfekte Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen den 2 Malern beschreibt.

„Farbe hat stimulierende Eigenschaften!", schrieb vor fast 100 Jahren Charles Jeanneret, seit 1920 bekannt als Le Corbusier. Mit dem schweizerisch-französischen Architekten bekann Dr. Katrin Trautweins wissenschaftliche und zutiefst sinnliche Beziehung zu Farbe – anlässlich der Neuauflage der „Le Corbusier Farbklaviaturen“. Die Farbchemikerin entwickelte neue Rezepturen für die Farben und Farbreihen des Architekten. Im Jahre 2000 startete sie mit der Produktion. Referenz für einige Farben ihrer Manufaktur sind Le Corbusiers „claviers de couleurs“, ursprünglich eine Kollektion puristischer Farben für Tapeten von 1931. Deren 43 Farbnuancen bestanden aus den meist gedämpften Tönen Ultramarin, Blau, Grau, Englischgrün, Ockergelb, ungebrannte und gebrannte Siena, Zinnoberrot, Karmin- und Englischrot sowie Weiß und Schwarz. Eine zweite Reihe entstand 1959 mit 20 kräftig-dynamischen Tönen. Le Corbusiers Bauten lieferten weitere Referenzen. Mit den Jahren kamen viele Farben dazu, die sich auf andere Künstler und Architekten berufen. In allen sind jene Pigmente, die wohltuende Stimmungen hervorrufen. Diese Farben haben heute nichts an ihrer Frische verloren, im Gegenteil. Da Frau Dr.Trautwein die Rechte an dem Namen „Le Corbusier“ nur für einen bestimmten Zeitraum kaufte, vertreibt sie ihre Farben heute unter dem Namen „ kt.Color“.


www.ktcolor.ch/de.

Pigmentfarben der Manufaktur kt.Color - für Die2Maler, die ­einzigen Farben, die wahre Materialität, wunderbare Lichtreflektionen, wohnliche Spiritualität und farbigen Purismus ausstrahlen. Pigment­farben sind nicht Konserve oder instant - Pigmentfarben sind live und echt.


Die 2Maler • Grasweg 39 24118 Kiel • Tel. 0431 – 546520

www.die2online.de


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