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Innere Mitte - Vom Kinderbauchweh zum gestressten Darm

Im vergangenen Jahr haben wir uns das erste Mal mit einer JO.-Kolumne dem Thema Darm gewidmet, heute möchten wir vertiefen und unterschiedliche Bauchphasen des Lebens genauer betrachten.

Bauchweh bei Kindern Bauchschmerzen begleiten uns beim Start ins Leben – Säuglinge leiden unter Koliken und Blähungen, und „Mein Bauch tut weh“ hören Eltern noch viele Jahre nach der Säuglingsphase. Wenn Kinder lernen, ihren Stuhlgang zu kontrollieren, probieren sie diese Kontrolle aus. Manchmal vergessen sie, ins Spiel vertieft, auf die Toilette zu gehen und „kneifen“ den Stuhldrang weg. Im Dickdarm, einem der letzten Darmabschnitte, parkt der Kot, ihm wird dort Wasser entzogen. Parkt er dort zu lange, dickt er nicht nur ein, sondern wird hart – und der Toilettengang schmerzt. Wenn das Kind dann Schmerzen auf dem Klo erlebt, vermeidet es wieder das WC, und eine Verstopfungsspirale beginnt.


Große Veränderungen wie der Start in die Schule, Verluste bei Trennungen, ein vollgepackter Freizeitplan stressen die Kinderseele. Typische Beschwerden sind Schlafprobleme, Ängste, Kopfschmerzen und Darmsymptome wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall und Bauchschmerzen.

Tipps bei Verstopfung Warme Bäder Viel trinken Präparate mit Papaya Bauchmassage

Tipps bei Durchfall Banane, geriebener Apfel Tees mit Brombeerblättern, Heidelbeere, dünner Schwarztee Elektrolytzubereitungen Gezielte Probiotika


Diäten und Darm So, wie wir vorausschauend unseren Kühlschrank und die Vorratskammer füllen, beginnen Bakterien zu planen, wenn wir fasten und hungern. Entweder ziehen sie direkt aus oder verändern ihren Stoffwechsel. Kalorienreduktion stresst tatsächlich den Darm: Das Mikrobiom verändert sich. Bakterienstämme, die Durchfälle und Darmwandentzündungen verursachen und mehr Zucker aus der Nahrung aufnehmen, vermehren sich. Das erklärt auch den Jo-Jo-Effekt. Viele unserer Kunden, die über chronische Darmbeschwerden klagen, blicken auf eine Diätenkarriere zurück. Bei solchen Beschwerden haben sich ätherische Öle aus Heilpflanzen bewährt. Pfefferminzöl wirkt entkrampfend und schmerzlindernd, Kümmelöl löst Blähungen und wirkt antibakteriell gegen krankmachende Keime wie beispielsweise Clostridien.

Stress und Darm Evolutionsbiologisch ist Stress ein überlebenswichtiger Modus: Der Herzschlag wird schneller, die Atmung auch – die Sauerstoffversorgung im ganzen Körper wird höher, um Energie für schnelle Handlungen zu haben. Dann wird Adrenalin ausgeschüttet, damit wir im schlimmsten Fall kämpfen oder flüchten können. Weder Kampf noch Flucht sind möglich mit einem vollen Bauch oder mit dem Smartphone in der Hand auf der Toilette. Es entstehen Entleerungsimpulse oder der Darm wird pausiert. Wenig verwunderlich, dass Dauerstress zu häufigem Durchfall oder Verstopfung führt.


Reizdarm und verarmtes Mikrobiom Je älter wir werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir regelmäßig Medikamente einnehmen. Studien belegen, dass Medikamenteneinnahmen das Mikrobiom verarmen lassen und bestimmte Stämme wie beispielsweise Klebsiella zunehmen. Dieser Keim verursacht Lungenentzündungen, Infektionen an offenen Wunden, Meningitis und ist zumeist resistent gegen Antibiotika. Keine schöne Vorstellung, dass er sich in uns ausbreitet. Mit dem Alter nimmt auch insgesamt die Vielfalt der Darmbakterien ab, und es gibt einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen dieser mangelnden Diversität und dem Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn, Darmkrebs und anderen Erkrankungen. Bei Reizdarm haben Forscher herausgefunden, dass mehr als jeder dritte Betroffene vorher an einem Magen-Darm-Infekt erkrankt war. In den infizierten Darmregionen entwickeln sich lokale Unverträglichkeiten, und der Darm reagiert dort spezifisch auf bestimmte Allergene wie Gluten oder Hühnereiweiß. Oft kommen entzündliche Prozesse, die durch Emulgatoren und Süßstoffen in der Nahrung ausgelöst werden, dazu, und schon ist der Darm dauerhaft gereizt. Darmaufbaukuren mit speziellen kurzkettigen Fettsäuren, probiotischen Bakterienstämmen und Ernährungsberatung sind der beste Ansatz, um die innere Mitte wieder in Einklang zu bringen. Bakterien haben auf viel mehr Abläufe Einfluss, als uns bewusst ist. Sie spielen mit in unserer Fruchtbarkeit, in vielen systemischen Erkrankungen und unserem Immunsystem.

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Unser Darm beginnt am Magenausgang und windet sich über etwa 6-7 Meter bis zum After, um unterwegs lebenswichtige Funktionen zu erfüllen, wie Wasser- und Nährstoffaufnahme, Verdauung und Bildung von Botenstoffen und Immunzellen. Das schafft der Darm nicht allein: unzählige Mikroorganismen erfüllen entscheidende Rollen, indem sie Verdauungsenzyme oder Botenstoffe für Nervenzellen herstellen. Das sind zum Beispiel Serotonin, Dopamin oder GABA, die über die Darmwand ins Blut gelangen. Diesen Weg nennt man die Darm-Hirn-Achse, und die Erforschung dieser Zusammenhänge ist inzwischen ein großer, neuer und vielversprechender Forschungszweig, der eine komplett neue Sicht auf unser Mikrobiom wirft. Das Mikrobiom ist die Lebensgemeinschaft von Bakterien unterschiedlicher Stämme, die sich auf Häuten und Schleimhäuten befinden. Eine größere Artenvielfalt der Bakterien führt zu einem robusteren und gesünderen Körper. Dieser Mikrobenzoo ist wichtig für unser Immunsystem: gutartige Bakterien machen sich breit auf Haut und Schleimhäuten wie im Darm. Wenn aber ein oder mehrere Bakterienstämme durch äußere Einflüsse wie Antibiotika, Medikamente oder falsche Essgewohnheiten verdrängt werden und wegfallen, wird diese ökologische Nische von ungesunden Keimen besetzt. Die Folgen sind gesundheitliche Probleme.

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Kommen Sie auf uns zu, wenn Sie unter Darmproblemen leiden – mit zwei zertifizierten Darmberaterinnen suchen wir mit Ihnen nach Hilfestellungen. Bleiben Sie gesund!

Ihr Volker und das Nautilus Team

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Nautilus Apotheke Volker Jüngerich e.K. Holstenstraße 2 – 12 • 24103 Kiel • Tel. 0431 – 90667141 www.nautilusapotheke.de

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