Time to change
Beschwerden der Menopause sind ein modernes Phänomen – doch bei Weitem kein Modephänomen. Vor 100 Jahren hat nur ein geringer Prozentsatz der Frauen die Postmenopause erlebt. Die Wahrscheinlichkeit, das 60. Lebensjahr zu erreichen, war 1920 sehr gering. Im statistischen Vergleich dazu findet heute ein Drittel des Frauenlebens nach der Menopause statt. Grund genug, sich das Bild der Wechseljahre, der Frau währenddessen und danach sowie die speziellen Anforderungen und Bedürfnisse genauer anzusehen.
Was passiert in den Wechseljahren? Der Frauenkörper besitzt von Geburt an eine begrenzte Anzahl Primärfollikel, die zu Eizellen heranreifen. Sobald deren Anzahl unter einen kritischen Wert sinkt, gehen vermehrt weitere „auf Lager liegende“ Follikel zugrunde. Die weibliche Fruchtbarkeit sinkt deutlich, was mit hormonellen Veränderungen einhergeht, ähnlich stark wie in der Pubertät. Der Körper versucht zunächst, dem entgegenzuwirken, und starke hormonelle Schwankungen treten auf. Schlussendlich fällt der Estrogenspiegel stark ab, die Frau befindet sich nun in der Postmenopause. Die Wechseljahre sind vorbei.
Zeitfenster der Menopause Üblicherweise durchlaufen Frauen die Wechseljahre zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Die Dauer zieht sich meistens über zwei bis sieben Jahre, in seltenen Fällen sogar bis zu 15 Jahre. Dabei haben zwei von drei Frauen Beschwerden, jede Dritte empfindet ihre Lebensqualität dadurch eingeschränkt. Es gibt auch künstlich herbeigeführte Wechseljahre, die notwendig im Rahmen einer medizinischen Behandlung sind. Davon betroffene Frauen berichten über besonders ausgeprägte Symptome wie Herzrasen, Schwindel und Hitzewallungen. Durch die abrupt stattfindenden Veränderungen und zumeist starker, krankheitsbedingter Einschränkungen kann der Alltag leichter werden, wenn frau Hilfen und Tricks in Anspruch nimmt.
Krankheit oder Lebensphase? Immer, wenn mit Symptomen ein Leidensdruck einhergeht, ist es wichtig, in alle Richtungen offen zu überlegen und Behandlungsoptionen zu betrachten. Hilfreich ist die Momentaufnahme über die Menopause Rating Scale, die eine Übersicht über die aktuelle Beschwerdesituation verschafft (können Sie bei uns mitnehmen oder online downloaden). Symptome fallen sehr individuell und unterschiedlich intensiv aus – und frau ist nicht gezwungen, sich fast zehn Jahre durch Beschwerden zu quälen, die die Alltags- und Lebensqualität vermindern. Es gibt sehr vielfältige Behandlungsansätze, die von Hormongaben über pflanzliche Präparate über Änderungen der Lebensgewohnheiten bis hin zu Alltagstricks reichen. Einfühlsame Gesprächspartner helfen Ihnen dabei, das Richtige in Ihrer Situation zu finden. Wenn Sie Beschwerden haben und leiden, ist Hilfe legitim. Vielleicht hatten Sie immer eine Abneigung gegen Hormone, doch jetzt wirkt vielleicht ein lokales Hormongel so, dass Sie sich deutlich wohler fühlen. Unser Rat ist, bleiben Sie offen für Lösungen.
Der klimakterische Beschwerdekomplex Vasomotorische Symptome – Hitzewallungen und Schweißausbrüche: Für unsere Körpertemperatur ist ein Kontrollzentrum im Gehirn verantwortlich, in dem auch Sexualhormone mitwirken. Sobald die Körpertemperatur den Sollwert überschreitet, weiten sich Blutgefäße und Kühlmechanismen wie Schwitzen werden gestartet. Viele Frauen machen Bekanntschaft mit fliegender Hitze, Erröten und Herzklopfen. Und wenn dies nachts auftritt, fehlt Schlaf, was sich zu handfesten Schlafstörungen auswachsen kann. Gerade die damit einhergehende Ohnmacht, keinen Einfluss auf das plötzliche Schwitzen und Erröten zu haben, ist zusätzlich belastend. Ursachen können aber auch andere Erkrankungen sein, scheuen Sie sich nicht vor einem Gang zum Arzt, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schilddrüsenüberfunktionen oder andere Gründe auszuschließen.
Psychische Beschwerden: Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen Die Menopause gilt als Schwellensituation im Leben – viele Veränderungen finden jetzt statt. Kinder werden flügge, Partnerschaften verändern sich und die eigenen Eltern werden alt. Man sieht sich selbst im Alterungsprozess, die Frage nach beruflichen Herausforderungen und Veränderung steht im Raum. Das sind schwierige Rahmenbedingungen, die die Anfälligkeit erhöhen für Depressionserkrankungen, die durch Hitzewallungen und Schlafstörungen begünstigt werden. Die Bandbreite reicht von leichten Verstimmungen, die durch hormonelle Schwankungen verstärkt werden, bis zu schweren Erkrankungen, die behandelt werden müssen.
Osteoporose Nach der Menopause beginnen Abbauprozesse im Knochen und die Knochenmasse reduziert sich teilweise drastisch. Dies ist ein schleichender Prozess, der früh genug erkannt, vermieden werden kann. Die Behandlung läuft über drei Punkte: Basistherapie mit Calcium und Vitamin D3, Stärkung von Knochen und Muskulatur durch Bewegung und Sport und medikamentöse Behandlung.
Sexualität: Scheidentrockenheit, sexuelle Unlust Im Vaginalbereich machen die Beschwerden nicht halt – bei fast jeder zweiten Frau wird die Vaginalschleimhaut schwächer, man nennt dies Atrophie oder Gewebeschwund. Praktisch bedeutet das, die Schleimhaut wird dünner und weniger durchblutet und es bildet sich weniger Feuchtigkeit. Die dünne Schleimhaut hat auch Infektionen weniger entgegenzusetzen, Pilze oder bakterielle Infektionen habe leichteres Spiel.
Typische Symptome im Intimbereich sind Brennen, Juckreiz, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Harnwegsinfekte. Beschwerden im Intimbereich, weniger Sexualhormone, das Gefühl, weniger jung und schön zu sein – das alles kann dazu führen, dass die Lust dabei auf der Strecke bleibt. Während für Männer Sex entspannend ist, brauchen Frauen Entspannung, um Spaß am Sex zu haben. Vielleicht hilft die Einstellung, dass unsere Haut irgendwann mehr Pflege braucht – nicht nur im Gesicht, auch an anderen Körperstellen. Pflegerituale entspannen, reduzieren Beschwerden und befördern das eigene, gute Körpergefühl. Welche die richtige Pflege im Intimbereich ist, finden wir im Beratungsgespräch mit Ihnen heraus. Die Wechseljahre haben viele Facetten, Frauen erleben diese Zeit sehr unterschiedlich – und genauso unterschiedlich sind die Ansätze, um damit umzugehen. Die Bandbreite an Hilfen reichen von Wechselduschen über Sport bis zu pflanzlichen Arzneimitteln, Hormonen und anderen Medikamenten, und jede Lösung hat ihre Berechtigung, ihre Vorteile und Risiken.
Scheuen Sie sich nicht, Ihre Beschwerden bei uns anzusprechen. Wir besprechen gern mit Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt, wann der Weg zum Arzt unerlässlich ist und was aus der Apotheke Ihnen hilft.
Bleiben Sie gesund!
Ihre Volker und Christiane Jüngerich Frau Christiane Jüngerich berät kompetent zu allen Fragen Nautilus Apotheke Volker Jüngerich e.K. Holstenstraße 2 – 12 • 24103 Kiel • Tel. 0431 – 90667141 www.nautilusapotheke.de
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