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Das goldene Dreieck


WIE SCHÖNE ITALIENISCHE LEUCHTEN ÜBER FAMILIENBANDE IHREN WEG IN DEN NORDEN FINDEN

WEIL DAS FAMILIENUNTERNEHMEN „LICHT.NORKEWEIT“ IN MOLFSEE ENGE FREUNDSCHAFTEN SOWOHL MIT DEM ITALIENISCHEN LEUCHTEN- DESIGNER ENZO CATELLANI ALS AUCH DEM KIELER GASTRONOMEN AMRINDERBIR SINGH BHINDER PFLEGT, LEUCHTEN IN DESSEN INDISCHEM RESTAURANT „HAVELI“ IN DER HOLTENAUER STRASSE GOLDENE WOLKEN ÜBER DEN TISCHEN.


Als Sigrid und Michael Norkeweit vor gut 30 Jahren in Kiel ihr Fachgeschäft für Elektro- und Lichttechnik gründeten, dauerte es gar nicht lange, bis sie auf einer internationalen Lichtmesse die Bekanntschaft des italienischen Leuchten-Designers Enzo Catellani machten. Die exklusiven, an skulpturale Objektkunst erinnernden Leuchten aus dem Hause „Catellani & Smith“ sind seitdem eine tragende Säule im Sortiment des Molfseer Geschäfts „Licht.Norkeweit“. Mit ihrem einzigartig geformten Licht und handgearbeiteten Körpern verleihen Catellani-Leuchten jedem Raum Glanz, in Kiel etwa dem indischen Restaurant „Haveli“ in der Holtenauer Straße 100. Björn Norkeweit hat inzwischen das Geschäft von seinen Eltern übernommen und auf italienischer Seite steht Enzo Catellanis Sohn Toni an der Spitze des Unternehmens. Das freundschaftliche Band, das ihre Eltern über die Geschäftsbeziehungen beider Familienunternehmen hinaus verbindet, knüpfen beide Junioren nun weiter. Andere Verbindungen führen über Enzo Catellani und den Inhaber des Kieler Restaurants „Haveli“, Amrinderbir Singh Bhinder, nach Indien. Doch der Reihe nach ...


Catellani-Leuchten sind ohne Beispiel. Sigrid und Michael Norkeweit wissen das seit ihrer ersten Messe-Begegnung mit Enzo Catellani sehr genau. „Auf die Firma ‚Catellani & Smith‘ sind wir vor zig Jahren bei einem Besuch der Messe ‚Light + Building‘ in Frankfurt aufmerksam geworden“, erinnert sich Michael Norkeweit an diesen Tag. „Wir gehörten am Eröffnungstag dieser weltgrößten Lichtmesse zu den ersten Besuchern – und der Messestand von Enzo Catellani fiel uns gleich ins Auge“, erzählt er weiter. „Enzo war noch dabei, ein großes Kunstobjekt fertig zu stellen und einige winzige Kleinigkeiten schienen noch nicht perfekt zu sein“, erinnert sich Sigrid Norkeweit. „Wir waren sofort von der Einzigartigkeit seiner Leuchten, dem Design und ganz besonders von dem Menschen Enzo Catellani sehr beeindruckt“, fasst Michael Norkeweit jenen Messetag zusammen, der zur Grundlage einer bis heute andauernden, engen Zusammenarbeit zwischen „Licht.Norkeweit“ und dem Designhaus „Catellani & Smith“ geführt hat. „Allen Fortschritt verdanken wir den Unzufriedenen – dieses Motto könnte vielleicht als große Motivation von Enzo verstanden werden“, glaubt Michael Norkeweit. „Die üblichen Leuchten im Handel sagten ihm nicht zu, also schuf er seine eigenen Kreationen. Renate Meese von der Neusser Handelsagentur „alta linea“ hat Catellanis erste Kunstwerke in einem Schaufenster in Bergamo entdeckt. „Sie hat die ersten Kontakte geschlossen und so nahm die Erfolgsgeschichte von Enzo Catellani ihren Lauf “, weiß Sigrid Norkeweit. Und dass heute noch eine tiefe Freundschaft zwischen Renate Meese, Christian Meese und der gesamten Handelsagentur „alta linea“ besteht, erübrigt sich beinahe zu sagen.


Sigrid Norkeweits erster Besuch in Bergamo liegt schon etwas länger zurück und war für sie die erste Reise nach Italien überhaupt. „Ich bin zusammen mit meiner Schwester dorthin gefahren, um Enzo Catellani zu einer Ausstellung in das Maschinenmuseum in der Kieler Wik einzuladen“, erzählt sie von dem seinerzeit für sie sehr aufregenden Erlebnis. „Damals habe ich begonnen, Italienisch zu lernen – ich dachte, soviel Höflichkeit müsse sein und ich bin meinen Italienischlehrern Kirsten und Cristian unendlich dankbar für ihre Geduld.“ Die Begeisterung für Italien und die, wie sie findet „wunderschöne Sprache“ habe sie übrigens schon während des Studiums entdeckt und ihre Italienischkenntnisse seien einer der Grundsteine für die Freundschaft mit Enzo Catellani – ein anderer, sehr großer und fester ist die große, gemeinsame Ausstellung „La Casa del Mago“ mit einer Licht-, Wasser- und Klanginstallation des italienischen Leuchtendesigners im Kieler Wasserturm Ravensberg im Herbst 2011. „Unser Sohn Björn hat uns dabei schon kräftig unterstützt und es waren viele Mitarbeiter daran beteiligt“, erzählt Sigrid Norkeweit. Und: „Mit der Ausstellung haben wir nach mehr als einem Jahr Vorbereitung eine ganz besondere Art von Lichtkunst nach Kiel geholt“, schwärmt sie auch zehn Jahre später noch von dieser Ausstellung, die gleichzeitig „als Symbol für die enge deutsch-italienische Kooperation und Freundschaft zu verstehen“ sei und so außergewöhnlich war, dass sie nach Kiel noch im russischen St. Petersburg und in Toronto, Kanada zu sehen war. Während dieses großen, gemeinsamen Projektes sei über die Geschäftsbeziehung hinaus eine tiefe Freundschaft zwischen der Familie Norkeweit, Enzo Catellani, dessen projektleitenden Mitarbeitern Andrea und Andrea sowie Renate und Christian Meese entstanden. „Wir haben gemeinsam gekocht, gegessen, über die Ausstellung gesprochen – eben ‚la dolce vita‘ genossen“, erinnert sich Sigrid Norkeweit. Die Norkeweits kauften in den folgenden Jahren verschiedene Catellani-Leuchten ein, um sie in ihrem Geschäft oder etwa auf den Designtagen im Kieler Botanischen Garten zu zeigen.


Anfangs seien Catellani-Leuchten wegen ihres außergewöhnlichen Designs ein wenig erklärungsbedürftig gewesen, schaut Michael Norkeweit zurück. Doch das habe sich schnell geändert: „Unsere Kunden waren zusehends begeistert von der Einzigartigkeit der Catellani-Leuchten und von der Wärme, die sie ausstrahlen“, sagt er. Blattgold ist ein typisches, bei vielen Catellani-Leuchten verwendetes Material, dass ihnen eine edle, skulpturale Anmutung gebe. „Viele der Leuchten dürfen allein ihres wunderschönen Korpus wegen schon als Kunstwerk gelten“, ist Michael Norkeweit überzeugt. Gleichzeitig sorge das Blattgold für unvergleichlich warmes Licht und in Verbindung mit der Gestalt der Leuchten forme es Licht- und Schattenspiele, die es bei anderen nicht gebe. Klar, dass es so ungewöhnliche, ästhetisch anspruchsvolle Leuchten nicht von der Stange gibt: „Die verschiedenen Typen werden in Handarbeit als Kleinserien im italienischen Bergamo von Mitarbeitenden gefertigt, die teils von Beginn des Unternehmens an dort tätig sind“, betont Norkeweit. „Das besondere Flair von Catel- lani-Leuchten ist sicher auch genau diesen langjährigen, meist aus der Umgebung kommenden Mitarbeitern zu verdanken, denen sich das Unternehmen verpflichtet fühlt“, glaubt sein Sohn Björn. Er ist vor zwei Jahren einer Einladung nach Bergamo gefolgt, um die dort nachrückende Generation in der Geschäftsleitung besser kennenzulernen. „‚Catellani & Smith‘ ist genauso ein Familienunternehmen wie wir – das verbindet uns“, weiß er jetzt.


„Es ist etwas völlig anderes, solche Leuchten in Natura statt im Katalog zu sehen“, glaubt Björn Norkeweit. Erst dann werde der Charme der handgefertigten Leuchten auf unwiderstehliche Art spürbar. „Das Besondere an Catellani sind nun einmal die hübschen Leuchten und alles, was damit zu tun hat“, sagt Björn über seinen Besuch in Italien vor zwei Jahren. Die jungen Leute, die jetzt die Unternehmen führen, sollten sich dabei besser kennenlernen und was hätte dafür näher liegen können als ein Besuch der Catellani-Ausstellung in der Innenstadt von Bergamo? Dass Björn dabei etliche Neuheiten in der Catellani-Kollektion entdeckt hat, versteht sich von selbst. „Etwa den Leuchter ‚Petits Bijoux‘, der jetzt bei uns im Geschäft zu sehen ist“, sagt Björn. Die Zahl der Ringe, auf denen die Leuchtkörper angeordnet sind, ist variabel, sodass er auf spielerische Weise verschiedenen Raumumgebungen angepasst werden kann.

„Als wir am zweiten Tag unseres Besuchs die Catellani-Werkstätten besucht haben, wurde mir auf eindrucksvolle Art klar, welche Arbeit in der Herstellung dieser Leuchten steckt.“ Was man dort auf keinen Fall fände, sei „eine Maschine, auf der man auf der einen Seite Metall hineinsteckt und auf der anderen kommt dann die fertige Leuchte heraus“, sagt Björn. „Vielmehr wird bei Catellani jede Leuchte in Handarbeit gefertigt und sieht deshalb auch ein wenig anders aus als andere Exemplare einer Kleinserie“, hat er beobachtet und ist sich sicher: „Bei Catellani entsteht Kunst, die leuchtet oder auch Leuchten, die Kunst sind.“

Die Verwendung ausgefallener Materialien wie etwa Glasfaser runden nicht nur das edle Erscheinungsbild der Leuchten ab, weiß Björn Norkeweit: „Mit der Konstruktion entsteht ein reizvolles Spiel aus Licht und Schatten, das kaum mit anderen Leuchten vergleichbar ist.“ Dazu gehöre auch die Verwendung optischer Linsen, um das Licht zu brechen und in seine Spektralfarben zu zerlegen. Und wie kommen die italienischen Lampen aus dem Hause „Catellani & Smith“ nun zu Amrinderbir Singh Bhinder nach Kiel in das indische Restaurant „Haveli“? Kurz gesagt: Weil auch die Familien Norkeweit und Bhinder gut miteinander befreundet sind. Sigrid Norkeweit und ihr Mann Michael kannten Amrinderbir Singh Bhinder – der Einfachheit halber lässt er sich kurz mit Amin ansprechen – und seinen Bruder Parminder schon, als beide noch kleine Jungs von vielleicht zehn Jahren waren. „Unsere Familien sind miteinander befreundet, seit ihr Vater Balbir Singh das italienische Restaurant ‚Primavera‘ eröffnet hatte und wir dort in der Hamburger Chaussee praktisch Nachbarn waren“, erinnert sich Sigrid. Das ist jetzt gut 20 Jahre her. Später haben Amin und Parminder ihr eigenes Restaurant „banmaai“ in der Kieler Brunswiker Straße aufgemacht. „Auch dort haben wir schon einige Catellani-Leuchten installiert“, verrät Michael Norkeweit. Im „Haveli“ seien abgehängte Stoffdecken und flexibel gestellte Tische die größte Herausforderung beim Entwurf eines Beleuchtungskonzepts gewesen: „Die Anforderung war ein ebenfalls bewegliches Leuchtensystem, um es an je nach Kundenwunsch gestellte Tische anpassen zu können“, erklärt Björn Norkeweit.

Die Lösung versprachen Neuheiten von „Catellani & Smith“, von denen Michael Norkeweit wusste und die er sich gut in Kombination mit Enzo Catellanis Wandleuchten vorstellen konnte. Um aus der Idee ein Konzept zu entwickeln, gab es für ihn nur einen Weg: „Ich ging zu Amin und sagte ihm, dass wir beide nach Bergamo fliegen müssten.“ Gesagt, getan, inklusive Werkbesichtigung und Besuch eines Hauses in Mailand, in und an dem sich die höchstrangigen italienischen Baudesigner verwirklicht haben. „Enzo Catellani hatte hier das gesamte Lichtkonzept gestaltet“, sagt Michael Norkeweit noch immer ganz begeistert vom Gesehenen. Und dort fanden sie die kleinen, goldenen Monde des Leuchtenmodells „Gold Moon Chandelier“, installiert in einer großen Musterküche. Abends haben Michael und Amin ein Restaurant besucht, wo Prototypen dieser Leuchten installiert waren. „Als wir das sahen, waren wir hin und weg“, verrät Michael Norkeweit, der daraufhin das Beleuchtungskonzept des „Haveli“ zusammen mit seinem Sohn Björn auf diese Leuchten abgestimmt und entsprechend umgeplant hat – übrigens als eines der ersten gemeinsamen Projekte von Vater und Sohn. Das Ergebnis sind die „Golden Clouds“, die goldenen Wolken über den Tischen des indischen Spitzenrestaurants.


Womit sich gewissermaßen ein Kreis schließt, denn Enzo Catellani reist regelmäßig nach Indien, um Inspiration für neue Leuchtenentwürfe zu finden – unter anderem für den „Atman“, eine Leuchte, die durch ihre eiförmige Gestalt aus massivem Glas das Licht wie eine große Sammellinse bündelt und in faszinierenden Formen und Farben abstrahlt. Übrigens ist „Atman“ das erste Experiment Enzo Catellanis mit einer LED-Lichtquelle. „‚Atman’ ist ein Wort aus dem indischen Sanskrit und bedeutet Seele”, erklärt Björn Norkeweit den Namen dieser Leuchte. Die Idee zu ihrer Konstruktion ist Enzo Catellani während einer seiner Indienreisen gekommen, wo ihn heilige Steine in ovaler Form inspiriert haben, ihre Form in Kristall nachzubilden. Eine Glasscherbe, auf die zufällig ein Sonnenstrahl gefallen sei, habe ihr Übriges getan, um die Pläne für ‚Atman‘ reifen zu lassen, verrät Björn noch ein Detail dieser Geschichte. Eine weitere Catellani-Leuchte für das „Haveli“ sei übrigens eine Sonderanfertigung, deren Realisierung sicher auch der guten Beziehungen der Familie Norkeweit zu Catellani zu verdanken sei, verrät er noch. „Das eigentliche Modell hat einen blauen, nach innen leuchtenden Ring, ich wollte für das ‚Haveli‘ aber einen goldenen, nach oben leuchtenden Ring, um die Stuckdecke gut zur Geltung zu bringen.“


Die Kundinnen und Kunden finden in der Lichtgalerie von „Licht.Norkeweit“ eine große Auswahl an Catellani-Leuchten vor. Doch Vorsicht: Mit ihrem hohen gestalterischen Anspruch setzen sie fast zwangsläufig kreative Prozesse bei den Kunden in Gang, die es kaum erlauben, ohne einen unterschriebenen Auftrag wieder nach Hause zu gehen. Belohnt wird jede Kaufentscheidung mit einem einzigartigen Licht aus Leuchten, die mit ihrem künstlerischen und technischen Anspruch wohl ohne Beispiel sind. Im Catellani-Programm finden sich auch Leuchten für den Außenbereich, die Björn Norkeweit als „sehr organisch, etwa auf Stäben, die sich wie Schilfhalme im Wind wiegen“ beschreibt. „Mithilfe dieser Leuchten entwickeln wir kreative Lichtkonzepte, die eine Verbindung vom Garten oder der Terrasse eines Hauses mit seinem Interieur schaffen.“ Die wie Objektkunst geformten Catellani-Leuchten insgesamt ließen mit unvergleichlichem Lichtwurf und Schattenspiel ein enormes Maß an stilvoller und individueller Gestaltung zu, verspricht Björn Norkeweit.


Doch die Architektur des auszustattenden Raumes ist nach Sigrid Norkeweits Überzeugung nur eine von vielen Rahmenbe- dingungen, an der er sich bei der Ausarbeitung eines Lichtkonzepts zu orientieren gilt. Für sie gibt es noch eine andere, zwar unsichtbare, aber fühlbare Komponente: Es geht ihr um die Energiebahnen eines Raumes, die, ausgehend von der chinesischen Harmonielehre des Feng Shui, vor allem in fernöstlichen Kulturen bei der Raumplanung eine große Rolle spielen. Deren Beachtung könne erheblich zum Wohlgefühl in einem Raum beitragen, sagt Sigrid Norkeweit. Um dem Feng Shui künftig im Wortsinne und im Dienste der Kunden noch mehr Raum zu geben, absolviert sie derzeit ein knapp zweijähriges Studium, dass sie mit einer Prüfung in Freiburg abschließen wird.

Übrigens: Wer Lust hat, in dem kreativen Familienunternehmen „Licht.Norkeweit“ seine berufliche Zukunft zu gestalten, ist dort genau richtig. „Alle jene, die Liebe zum Design verspüren, gern mit Kunden zusammenarbeiten und ein gutes Vorstellungsvermögen von stilvoll gestalteten Räumen mitbringen, sind uns herzlich willkommen“, macht Sigrid Norkeweit Lust auf das „Licht.Norkeweit“. „Für die kompetente Beratung unserer Kunden suchen wir derzeit eine Innenarchitektin oder einen Innenarchitekten“, verrät sie. Und wer nach einem möglichst qualifizierten und vielseitigen Einstieg in die Elektro- und Lichttechnik sucht, ist bei „Licht.Norkeweit“ ebenso gut aufgehoben: Das Unter- nehmen hat regelmäßig Ausbildungsplätze zu vergeben.

Licht.Norkeweit Hamburger Landstraße 6 • 24113 Molfsee Tel. 0431-643232 • Fax 0431-641091 www.lichtgalerie-mn.de

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