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Eine Ikone der Bauhausära - Designerin Marianne Brandt


Designerin Marianne Brandt

Die in Chemnitz als Marianne Liebe geborene, heute bekannte Marianne Brandt, war eine der ersten bedeutenden deutschen Designerinnen. Ihre Biografie ist beeindruckend, denn sie wirkte als Fotografin, Malerin, Bildhauerin und Metallbauerin. Mit ihren Produktentwürfen in der Metallwerkstatt am Bauhaus, von denen viele auch heute noch als Design-Klassiker nachgebaut werden, zählt Marianne Brandt gegenwärtig zu einer der angesehensten Künstlerinnen. Marianne Brandt begann ihre künstlerische Ausbildung mit 18 Jahren 1911 in Weimar an einer privaten Kunstschule. Danach wurde sie an der Hochschule für Bildende Kunst in Weimar aufgenommen, studierte Malerei und später Bildhauerei. 1919 heiratete sie den norwegischen Maler Erik Brandt. Ein Jahr später unternahm sie eine einjährige Studienreise mit Aufenthalten in Paris und Südfrankreich. Durch die Weimarer Bauhaus-Ausstellung im Jahr 1923 angeregt, setzte sich Marianne Brandt eigenständig mit einer neuen abstrakten Auffassung von bildender und angewandter Kunst auseinander und begann im Wintersemester 1923/24 mit ihrer Ausbildung am Staatlichen Bauhaus in Weimar. Sie besuchte den Vorkurs bei Josef Albers und László Moholy-Nagy sowie den Unterricht bei Paul Klee und Wassily Kandinsky. Außerdem arbeitete sie in der Metallwerkstatt bei László Moholy-Nagy, der schon früh ihr einzigartiges Talent erkannte. Durch ihn motiviert, studierte Brandt in der Metallwerkstatt, einer bis dato vorherrschenden Männerdomäne – und war erfolgreicher als manch einer ihrer männlichen Kommilitonen.


Die berühmte Teekanne MT49

In dieser Zeit entwarf sie auch die berühmte Teekanne MT49, zunächst aus versilbertem Messingblech, anschließend für die Serienproduktion besser geeignetem Neusilber und einem Griff aus Ebenholz. 1926 entwarf sie erste Beleuchtungskörper für das Dessauer Bauhausgebäude. Seit dem Sommersemester 1927 leitete sie die lichttechnischen Versuche in der Metallwerkstatt.

Von Mai 1928 bis zum 1.7.1929 war Brandt als eine der ersten Frauen in Führungspositionen tätig und Leiterin der Metallwerkstatt. Am 10.9.1929 machte sie das Bauhausdiplom Nr. 2 der Metallwerkstatt. Gleichzeitig kreierte sie Beleuchtungskörper für die Serienproduktion. Ende 1929 verließ sie das Bauhaus. Im Architekturbüro von Walter Gropius arbeitete Brandt von Juli bis Dezember 1929. Beteiligt an der Inneneinrichtung der Ausstattung der Siedlung Karlsruhe-Dammerstock und der Leitung der Entwurfsabteilung der Metallwarenfabrik Ruppelwerk GmbH in Gotha bis 1932, lebte sie von 1933 bis 1945 in Chemnitz. 1939 wurde sie Mitglied der Reichskulturkammer. Mart Stam, der den ersten funktionstüchtigen Stuhl in Form eines Freischwingers entwarf, berief das Multitalent Marianne Brandt 1949 als Dozentin an die Hochschule der Bildenden Künste nach Dresden. Bis 1954 arbeitete Marianne Brandt an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Gleichzeitig betreute sie 1953–1954 die Ausstellung „Deutsche Angewandte Kunst der DDR“ in Peking und Shanghai. Die Leuchten nach Entwürfen von Brandt gehören heute unter anderem zur Sammlung des Museum of Modern Art in New York, des British Museum in London und des Busch-Reisinger Museum in Massachusetts.


Aschenbecher MB23

Das Grundschema ihrer Konstruktionen setzte Marianne Brandt häufig aus den geometrischen Formen Kreis, Kugel, Quadrat und Dreieck zusammen, um Klarheit zu gewinnen und Abstand zum Ornament zu erzeugen. Wie die anderen Produkt- designer und Architekten des Bauhauses folgte Brandt der Devise „die Form folgt der Funktion“. Viele ihrer bekannteren Entwürfe entstanden während ihrer Zeit am Bauhaus und manche, wie Aschenbecher, Kaffee- und Teeservices oder Lampen werden heute noch als Design-Klassiker in unveränderter Form im Unternehmen TECNOLUMEN hergestellt.


Die Bauhaus Deckenleuchte von Marianne Brandt, 1926

Unaufdringlich, ganz im Sinne des Bauhausstils entstand diese Leuchte bereits im Jahr 1926 aus der kreativen Feder der Malerin, Bildhauerin, Fotografin und Designerin Marianne Brandt - eine der bekanntesten Bauhauskünstlerinnen - deren Entwürfe heute auch zur Sammlung des „Museum of Modern Art” in New York oder des „British Museum” in London gehören. Die elegante Deckenleuchte DMB 26 besticht durch ihre zeitlose Präsenz und strahlt in modernen und klassisch einge- richteten Umgebungen. Die scheinbar im Raum schwebende Opalglaskugel der DMB 26 streut das Licht des Leuchtmittels diffus nach außen und hängt an drei filigranen Stangen, die wiederum im kreisrunden Deckenbaldachin münden. Die opaline Glaskugel ist wahlweise in vier unterschiedlichen Größen von 250mm, 300mm, 350mmm oder 400mm erhältlich. Die von drei Stäben und einem Ring gehaltene Vorrichtung reflektiert das Licht der Kugel auf die Deckenplatte und verleiht jedem Raum eine warme Atmosphäre. Aus den Katalogangaben geht hervor, dass die Metallteile anfänglich aus Aluminium gefertigt waren. Da das Aluminium sehr schnell oxidierte und unansehnlich wurde, stellt TECNOLUMEN die Leuchte heute wahlweise vernickelt oder in Messing polierter und zaponierter Oberfläche her.


Mit der Produktion von Leuchten allein gab sich Walter Schnepel nicht zufrieden: Das 2002 gegründete Schwesterunternehmen TECNOLINE hat heute ebenfalls von Wagenfeld, Gropius und anderen Bauhaus-Designer*innen entworfene Tür- und Fensterbeschläge, Schalter und ergänzendes Zubehör im Programm. Mit seinem Unternehmenskonzept setzt Schnepel eine Grundidee Walter Gropius‘ um: die Massenproduktion unter Einhaltung gestalterischer Prinzipien.

Dennoch sind die bei TECNOLUMEN produzierten Bauhaus-Leuchten beileibe keine Massenprodukte. „Das können sie auch gar nicht sein“, sagt Schnepel, denn als Hersteller lege TECNOLUMEN „höchsten Wert auf verlässliche Qualität und Nachhaltigkeit.“ Deshalb lasse er die Einzelteile größtenteils in Europa, vor allem in Deutschland fertigen und die Endmontage erfolge „mit großer Sorgfalt“ damals wie heute in Bremen. Globalisierte Strukturen vermeidet das Unternehmen und genießt dennoch internationales Renommee. Das Verständnis von Nachhaltigkeit habe sich bei TECNOLUMEN auf „natürliche und pragmatische Weise“ entwickelt, betont Walter Schnepel. Kurze Transportwege auf der einen und eine herausragende Qualität der Einzelteile von Herstellern, mit denen das Unternehmen schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet, sowie die sorgfältige Montage zur fertigen Leuchte auf der anderen Seite gewährleisten das. Alle Designleuchten sind nummeriert und VDE-zertifiziert. Damit bürgt das Unternehmen für die Echtheit und Sicherheit dieser langlebigen Produkte. Überdies garantiert TECNOLUMEN eine jahrzehntelange Verfügbarkeit von passgenauen Ersatzteilen. Jede Leuchte der renommierten Manufaktur ist fortlaufend nummeriert und trägt das Signet TECNOLUMEN/BAUHAUS.


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