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  • AutorenbildJO.

FROM SEA TO SEE

Upcycling im Fokus



Jedes Jahr gelangen unglaubliche Acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere. Petersen Optic aus Kiel nimmt sich diesem Thema an und bietet in Kooperation mit dem Dokumentarfilmproduzent François van den Abeele und seiner Firma Sea2see neuartige und vor allem nachhaltige Brillen an. Dazu wird der in den Meeren gesammelte Plastikmüll recycelt und für die Herstellung von Brillenfassungen verwendet. Richtigerweise spricht man hierbei von einem Upcycling-Prozess, der einen wertvollen Beitrag für unsere Umwelt leistet.


Im Jahr 2050 wird es mehr Plastik als Fische in unseren Ozeane geben, so prognostiziert es die britische Weltumseglerin Ellen MacArthur. Mehr als acht Millionen Tonnen des Materials gelangen jedes Jahr von Land über die Flüsse dorthin, anderes kommt direkt von den Schiffen ins Meer. Das entspricht mehr als 250 Kilogramm pro Sekunde. Dabei noch nicht eingerechnet sind die „unsichtbaren“ Kunststoffe, die z. B. in Zahnpasta oder Cremes und vielen anderen kosmetischen Produkten enthalten sind.

13 Prozent der gesamten Plastikkontamination des Ozeans wird durch „Geisterfischerei“ verursacht, das sind Fischernetze (aus einem der stärksten, nicht biologisch abbaubaren Kunststoffe), die verloren gehen, die verlassen oder von Fischern auf See entsorgt werden. Sie bilden Abfallinseln und –strudel, in der Hunderttausende von Meeressäugern und Fischen den Tod finden.

Dieser Umweltsünde konnte van den Abeele nicht mehr tatenlos zuschauen und gründete 2016 das Unternehmen mit Firmensitz in Barcelona unter dem bezeichnenden Namen Sea2See. Seiher fertigt das Unternehmen Son- nenbrillen und Korrektionsfassungen aus 100 Prozent recycelten Plastikabfällen, die aus dem Meer gefischt wurden. Heute, 4 Jahre später arbeitet Sea2see mit Fischergemeinden in 27 Häfen Spaniens und 10 Küstengebieten Ghanas zusammen, um weggeworfene Plastikabfälle wie Netzstrümpfe, Seile, Leinen oder Flaschen zu sammeln.

Die Wertschöpfungskette beginnt beim Sammeln der Abfälle und sorgt neben dem Umweltschutz auch für eine wichtige Einnahmequelle der Menschen an der Küste Ghanas. Auch die Zusammenarbeit mit dem Abfallsammelprojekt rePARTN, das Meeresabfälle wie verlassene Plastiknetze mit Tausenden von Fischern auf einer Küstenstrecke von 500 km in Ghana sammelt, ist ein wichtiger Baustein von Sea2see.

„Wir sammeln fast eine Tonne täglich an verlassenen Netzen, Seilen und Plastik. Fischergemeinden arbeiten zusammen und legen Plastikmüll in mehr als 150 Containern in 30 Häfen Spaniens ab.“ , so der Unternehmer van den Abeele. Die Fischer seien hoch motiviert, um ihr schlechtes Image als Meeresverschmutzer zu verbessern. Ein Prozentsatz des Umsatzes von Sea2see gehe an Umweltorganisationen zurück.

Mit Mode-Artikeln hatte François van den Abeele, der schon als Schiffsmakler, Reporter und Dokumentarfilmproduzent in der Weltgeschichte unterwegs war, bis dato nicht viel zu tun. Aber die Verbindung von Meer, Sonne und Style und dem zunehmenden Umweltbewusstsein modisch interessierter Konsumenten lag für ihn nahe. So kam er auf die Brille!

Inzwischen sind die Sea2see-Brillen in Europa weitverbreitet und van den Abeele plant weitere Modelle fürs Skifahren, Snowboarden und andere Action-Sportarten.


„Nachhaltig produzierte Brillen werden die Welt nicht verändern, aber Menschen, die sie verkaufen oder sie tragen, tun es schon.“


Wie unterscheidet sich Recycling-Kunststoff bei der Brillen-Herstellung, werden zusätzliche Chemikalien eingesetzt?, wollen wir von van den Abeele wissen: „Der Herstellungsprozess dauert insgesamt länger, da das Unternehmen Sea2see an der Sammlung von Kunststoffabfällen in den Häfen beteiligt und der Upcycling-Prozess des Abfalls langwierig ist.

Der Auswahlprozess erfolgt per Hand und bestimmtem Sortier-Schlüssel, um einen homogenen Rohstoff zu erhalten, der recycelt werden kann. Bei der Herstellung der Pellets verwendet Sea2see keine Chemikalien, die Brillenfassungen bestehen zu 100 Prozent aus recycelten Rohstoffen. Sobald der Kunststoff recycelt ist, werden die Pellets nach Segusino – Italien zu einem der renommiertesten Brillenhersteller geschickt. Hier wird jedes einzelne Teil der Rahmen geformt. Jeder Rahmen wird anschließend von Hand gefärbt, wodurch alle unsere Produkte sehr ähnlich, aber niemals identisch sind.“, verrät uns van den Abeele.


Mittlerweile verkauft Sea2see in verschiedene europäische Länder, aber nicht alle Länder haben die gleiche Sensibilität für die Umwelt. „Die Deutschen sind sehr sensibel für Umwelt- und Recyclingfragen und hier schon seit Jahrzehnten tätig.“, erzählt van den Abeele in einem Interview. „Unser Ziel ist es, Träger und Optiker zu finden, die unsere Werte teilen und bereit sind, den Weg für eine nachhaltige Veränderung im optischen Markt zu ebnen.“

Das Kieler Augenoptiker Geschäft von Henning Petersen ist einer von ihnen. In seinem gleichnamigen Geschäft Petersen Optic am Dreiecksplatz in der Holtenauer Straße in Kiel ist er Überzeugungstäter. Denn Petersen verkauft mit den Brillen von Sea2see nicht nur ein modisches Accessoire. Es ist vielmehr ein Statement – eine Brille, die der Mensch mit Stolz tragen kann. So machen die Produkte von Sea2see Optiker wie auch Brillenträger zum Teil einer großen nachhaltigen Bewegung.


Petersen Optic Holtenauer Straße 5 • 24103 Kiel Tel. 0431 – 55 40 51 www.petersen-optic.de




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